Tiervermittlung & Adoption
„Zuflucht für Tiere in Not“
Unter diesem Motto steht unsere Arbeit im Tierheim, welches aus diesem Grund viel Platz für allerhand Vierbeiner bietet.
Wir beherbergen, inklusive aller Tiere in unseren Außen- und Pflegestellen, im Schnitt rund 40 Hunde, 100-150 Katzen, sowie einige Meerschweinchen und Kaninchen.
Im Notfall nehmen wir auch Wellen-, Nymphensittiche oder andere kleine Ziervögel auf.
Schauen Sie sich auf der Suche nach einem neuen tierischen Begleiter bitte auch bei uns um.
Unsere Mitarbeiter beraten Sie kompetent und gewissenhaft, um den passenden Mitbewohner für Sie zu finden.
Denken Sie vor der Aufnahme eines Tieres ehrlich darüber nach, ob Sie ihm sein restliches Leben lang sowohl zeitlich wie auch finanziell gerecht werden können. Dies betrifft sowohl die tägliche Fütterung, Beschäftigung und Pflege, als auch Urlaubsplanung, Steuer- und Versicherungskosten und die tierärztliche Versorgung.
Der gesamte Haushalt sollte mit dem neuen Mitbewohner einverstanden sein.
Fällt die gemeinsame Entscheidung zugunsten unserer Schützlinge aus, beachten Sie bitte folgendes:
- Melden Sie sich telefonisch oder via Mail bei uns, um einen Besuchstermin auszumachen. Die Mitarbeiter werden Sie spätestens vor Ort darum bitten, diese Selbstauskunft auszufüllen.
- Rechnen Sie damit, dass alle im Haushalt lebenden Personen das Tier bereits vorab bei uns im Tierheim kennenlernen sollten.
- Bringen Sie ausreichend Zeit mit. Nicht nur Sie sollen sich ein Bild von Ihrem neuen Mitbewohner in spe machen. Auch möchten wir Sie gern näher kennenlernen, um einschätzen zu können, ob Sie und das Tier tatsächlich miteinander harmonieren und zueinander passen.
- Planen Sie gerade bei Hunden mehrere Besuche, Spiel- und Gassitermine ein. So können Sie bereits eine erste Bindung zueinander aufbauen, die vor allem für das Tier Sicherheit bedeutet, wenn der Tag des Einzugs gekommen ist.
- Haben Sie bereits einen Hund und wollen Ihr Rudel erweitern? Dann schauen Sie dennoch bei Ihrem ersten Besuch bei uns ohne tierische Familienmitglieder vorbei. Beim ersten Kennenlernen haben Sie selbst so die Möglichkeit, den neuen Vierbeiner ohne Ablenkung genauer kennenzulernen und können mit den Pflegern in Ruhe die Zusammenführung planen. Später können sich dann die Vierbeiner untereinander beschnüffeln und wir sehen, ob sich diese „grün“ sind und charakterlich wirklich zueinander passen.
(Für Katzen und Kleintiere ist dieses Vorgehen auf dem Tierheimgelände nicht möglich.) - Bitte beachten Sie die Ausführungen des Hundegesetzes Ihres Bundeslandes. Klären Sie Fragen rund um Steuer, Anmeldung in Ihrer Gemeinde und Abschluss der Haftpflichtversicherung.
(Für Sachsen-Anhalt: https://lvwa.sachsen-anhalt.de/service/hundegesetz-und-hunderegister/) - Wohnen Sie zur Miete, benötigen Sie für die Haltung eines Hundes das schriftliche Einverständnis Ihres Vermieters.
- Jeder Vermittlung geht eine Vorkontrolle im neuen Zuhause voraus.
Wenn alles soweit ist, die Vorkontrolle positiv ausfiel und der Tag der Adoption ansteht, bringen Sie bitte Ihren gültigen Personalausweis und Bargeld für die Entrichtung der Schutzgebühr mit. Über die Höhe der jeweiligen Schutzgebühr geben wir Ihnen telefonisch sehr gerne Auskunft.
Im Zuge der Vermittlung können Sie Ihr neues Familienmitglied direkt über uns kostenlos bei Findefix registrieren lassen.
Gern stehen wir Ihnen auch nach der Vermittlung bei Fragen zur Seite. Ansonsten finden Sie in unserer Link-Sammlung vielleicht schon „Erste Hilfe“.
Wir freuen uns außerdem immer über Foto- und/oder Videozusendungen aus dem neuen Zuhause!
Abgabe eines Tieres
Aus welchem Grund auch immer Sie sich von Ihrem Vierbeiner trennen müssen: Bitte bedenken Sie, dass für diesen in der Regel eine Welt zusammenbricht, wenn er seine Bezugsperson und vertraute Umgebung verliert. Wir bitten Sie daher, sich zuerst im privaten Umfeld umzusehen. Gibt es gute Bekannte oder Familienmitglieder, welche das Tier bereits kennt und ins Herz schließen konnte, die es bei sich aufnehmen können?
Nehmen Sie ein potentielles neues Zuhause genau unter die Lupe! Leider locken immer mehr Tierhändler mit angeblich freien Pflegeplätzen, die sie kostenlos zur Verfügung stellen können. Was die Vierbeiner dort in Wirklichkeit erwartet, kann über Verwahrlosung und/oder Ausbeutung bis hin zu Gewalt oder Missbrauch zur Gewalt (Stichwort: Hundekämpfe) gehen.
Vermitteln Sie niemals ohne Schutzvertrag in private Hände weiter.
Sollten Sie auf eigenem Weg keine Lösung finden, wenden Sie sich an uns und wir werden versuchen, Ihnen zu helfen. So können wir Ihnen Vermittlungshilfe anbieten, damit Ihr Vierbeiner noch eine gewisse Zeit bei Ihnen leben kann, bis ein geeigneter Platz gefunden ist. Diesem wird dadurch der Stress erspart, dem es im Tierheim durch die vielen fremden Artgenossen und Menschen, dem Umfeld und sonstigen Eindrücken ausgesetzt ist.
Wenn eine Notlage besteht oder sich kein neuer Besitzer findet, ist das Tierheim selbstverständlich bereit, Ihnen zu helfen. Da unsere Kapazitäten begrenzt sind, erkundigen Sie sich bitte telefonisch über die aktuellen Möglichkeiten, bevor Sie zu uns kommen.
Bitte beachten Sie, dass nur der/die Besitzer/in persönlich das Tier abgeben kann. Ist dies begründet nicht möglich, kann eine schriftliche Vollmacht erteilt werden, die mit einer Kopie des Personalausweises vorgelegt werden muss.
Hinweise zur Adoption
eines als „gefährlich“ eingestuften Hundes
Neben Fund- und Abgabetieren kommen auch immer wieder Hunde ins Tierheim, die von Amts wegen sichergestellt werden. Diese wurden rasseunabhängig aufgrund ihres Verhaltens und im Rahmen des Hundegesetzes des Landes Sachsen-Anhalt als „gefährlich“ eingestuft.
„Ein gefährdendes Verhalten liegt vor, wenn der Hund eine gesteigerte Aggressivität aufweist und insbesondere Menschen oder Tiere gebissen oder sonst eine über das natürliche Maß hinausgehende Kampfbereitschaft gezeigt hat.“ (Landesverwaltungsamt (LVwA) Sachsen-Anhalt, 2017)
Halter eines solchen Hundes müssen gewisse Auflagen erfüllen, um den Vierbeiner (weiterhin) führen zu dürfen. Gerade diese zusätzlichen Bestimmungen bedeuten für die betroffenen Hunde in vielen Fällen einen längeren Aufenthalt bei uns. Und das, obwohl sie in der Regel lediglich eine kompetente Bezugsperson benötigen, die sie durch schwierige Situationen lotst und mittels positiven Trainingsmethoden und -erlebnissen an unerwünschtem Verhalten arbeitet.
Entscheiden Sie sich für die Adoption eines eingestuften Hundes, mag Ihnen der Weg zum Ziel nicht immer einfach vorkommen. Die Tierheimmitarbeiter werden Ihnen in dieser Zeit mit Rat und Tat zur Seite stehen, Fragen beantworten und ggf. auch einen zertifizierten Hundetrainer vermitteln, der mit weiteren praktischen Tipps zum Bestehen der anstehenden Prüfungen beitragen kann.
Zunächst wird es nötig sein, dass Sie als neue/r Besitzer/in den Nachweis über die theoretische und praktische Sachkunde zum Führen eines als „gefährlich“ eingestuften Hundes erbringen. Dies ist bereits vor der Abholung ins neue Zuhause notwendig.
1. Die theoretische Prüfung wird vom LVwA abgenommen und besteht aus einem Fragebogen, den Sie zur Vorbereitung bereits online abrufen und damit lernen können.
2. Der praktische Teil der Prüfung erfolgt durch eine anerkannte sachverständige Person. Sie kann zum Beispiel bei uns im Tierheim auf dem Hundetrainingsplatz abgelegt werden. Bestandteile der Prüfung sind unter anderem Mensch- und Hundebegegnungen, Bewältigung von Alltagssituationen und rücksichtsvolles Verhalten des Halters/der Halterin.