Doggitrail 2.0 – Wir waren dabei!
Der Doggitrail
Nachdem es für uns beim letzten Mal nicht geklappt hatte, konnten wir dieses Jahr gespannt auf den Doggitrail 2.0 des Tieranker Magdeburg hinfiebern – ein Social Walk für den guten Zweck.
Im Grunde handelt es sich dabei um einen gewöhnlichen Spaziergang von wahlweise fünf oder acht Kilometern um die Salbker Seen. Besonders ist aber zum einen die Vielzahl der teilnehmenden Hund-Mensch-Teams und zum anderen die Infostände entlang der ausgeschriebenen Gassi-Strecke.
Der Tieranker hat wirklich alles zusammengetrommelt was ging und eine Menge Sponsoren gefunden, die den Tag mitgestaltet, über ihre eigene Arbeit informiert und Goodie-Bags mit Info-Material und Gutscheinen verteilt haben. Für die Vierbeiner gab es außerdem ganz viele Leckereien mit auf den Weg.
Am Ende wurde ausgezählt, denn für jeden mitgelaufenen Vierbeiner erhält der Tieranker pro absolviertem Checkpoint Spenden von verschiedenen Großsponsoren!
Die Qual der Wahl
Für uns war es eine tolle Gelegenheit, einigen unserer Schützlinge einen tollen Tag zu bieten und gesehen zu werden. Natürlich ging es auch darum, das Tierheim als solches zu repräsentieren. Gerade letzteres Anliegen setzt voraus, Hunde einzupacken, für die dieser doch recht stressige Tag ein positives Erlebnis wird. Schließlich wollen wir keine Tierheim-Klischees von unsozialen Vollchaoten schüren, die nicht einmal vernünftig an der Leine gehen können und ihre Hunde nicht im Griff haben ?
Und was die Vierbeiner betrifft: Angesichts der Temperaturen und des erhöhten Hundeaufkommens fielen schon einmal alle Senioren und hitzigen Gemüter raus. Gern hätten wir zum Beispiel einem Charlie Brown, Scotty oder Dackel Eddy die Möglichkeit gegeben, mal etwas anderes zu sehen. Die Gefahr, dass sie in der Hitze kollabieren, war uns aber zu hoch – trotz der vielen aufgestellten Trinkmöglichkeiten, Schattenplätze und Badestellen. Und auch Razjer oder Gnuška wären zum Beispiel bei all den unausweichlichen Hundekontakten sicherlich umgekippt vor Rohrspatzerei.
Unsere Wahl fiel deswegen auf vier Hunde, die erst in den letzten zwei Monaten ins Tierheim eingezogen sind. Dies hilft uns auch direkt dabei, sie besser kennenzulernen: Kleinspitz Taylor, sein Kumpel Jack Russell – Mix Amiro, Terrier – Mix Skippy und Mischlingsdame Hly. Sie alle haben ihre ganz persönlichen Päckchen zu tragen, an diesem Tag aber eine tolle und gut funktionierende Einheit gebildet. Natürlich war hier und da dennoch etwas Unterstützung und Zuspruch von außen nötig.
Borsteltiere unterwegs
So sind Taylor, Amiro und Skippy ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, Fremde zuverlässig anzuzeigen. Und wenn einer der drei anfängt die Klappe aufzureißen, lassen es sich die zwei anderen nicht nehmen, ordentlich ins Gezeter einzusteigen. Zumindest untereinander aber funktionierte der Trupp gut. Es wurde gemeinsam geschnüffelt, getrunken, neben-, hinter- und kurz auch durcheinander gelaufen, Quatsch und Pausen gemacht sowie gebadet. Besonders Hly blühte an diesem Tag regelrecht auf. Sie gilt im Tierheim als eher schüchtern und ist bei Einzelspaziergängen noch recht zurückhaltend.
Das gemeinsame Laufen in der Gruppe trug wesentlich zu ihrem Selbstbewusstsein bei und sie orientierte sich sehr gut sowohl an ihrem Menschen als auch an den Jungs und da besonders an Skippy. Der trug Nase und Rute nämlich besonders hoch und war sehr aufgeweckt unterwegs. Hly hatte nur ganz selten das Bedürfnis, stocksteif stehen zu bleiben. Und wenn überhaupt, dann wegen gruseliger Fahrräder oder Bollerwagen. Spätestens beim Plantschen begannen ihre Augen zu leuchten und sie war vollkommen in ihrem Element! Wie auch Skippy, der durch höchst engagiertes Hundepaddeln auffiel. Amiro und Taylor haben sich vor allem beim Schnüffeln und Kuscheln verausgabt und trotz anfänglicher Distanz schnell Vertrauen zu ihrem zugewiesenen Menschen aufgebaut und sich den Bauch kraulen lassen.
Unsere vier Hunde – aber auch wir Menschen – hatten an diesem Tag eine Menge zu verarbeiten. Zu den hohen Temperaturen kam eine Menge Konzentration mit ins Spiel, um das Abenteuer zu managen. Schon das Verladen der Hunde, die Fahrt und die Parkplatz-Suche waren etwas kräftezehrend. Zum Glück ging aber alles positiv aus. Während des Trips zeigten sich die vier als sehr angenehme und ruhige Mitfahrer. Wenn man einmal davon absieht, dass sich Hly sowohl bei Hin- als auch Rückfahrt jeweils im Moment des Motor-Abstellens ihr Essen noch einmal durch den Kopf gehen ließ…
Danke an alle Beteiligten!
Wir danken dem Orga-Team des Doggitrails für die Einladung! Ein besonderer Dank gilt Nicole und Nancy für die liebe Versorgung, sowie Helene, Stella und Josee. Letztere haben uns beim Gassi begleitet und es so ermöglicht, dass wir mit vier statt nur zwei Hunden anreisen konnten. Einen riesen Dank für euren Einsatz und die tolle Zeit! Wir haben uns außerdem gefreut, viele bekannte Gesichter wiederzusehen. Unter anderem war auch das Dreh-Team von tierisch tierisch dabei, für das wir ein paar Runden auf und ab laufen durften. In der nächsten Folge könnt ihr also im Beitrag über die Veranstaltung sicher auch 20 Sekunden lang bestaunen, wie gut das Tierheim Stendal spazieren gehen kann!
Unsere vier mitgereisten Hunde haben an diesem Tag schon ein paar Herzen erobert und uns sehr stolz gemacht! Sie alle suchen noch nach dem passenden Zuhause und können während der Öffnungszeiten im Tierheim persönlich kennengelernt werden.